Nach einer langen, dunklen, einsamen Nacht wird Maus von wildem Schütteln und Schaukeln wach. Es dauert eine Weile, bis es verstanden hat, wo es eigentlich ist. Kein warmes Bett und keine Paula.
In einer harten dunklen Tasche ist es. Kurz öffnet der Fahrer die Tasche, aber die Maus fällt ihm überhaupt nicht auf.
Dann scheint der Fahrer wieder mit seiner Tasche unterwegs zu sein. Plötzlich wird es wieder hell.
Kaffeeduft und frische Brötchen dringen an Mäuschens Nase. Etwas neugierig lugt es über die anderen Gegenstände in der Tasche und der Fahrer bemerkt seine Fundsache wieder: „Ach je, jetzt hab ich doch die Fundsache vergessen abzugeben. Hoffentlich hat noch niemand in der Firma angerufen und danach gefragt.“
Mit diesen Worten holt er die Maus wieder aus der Tasche und legt es neben seinen Kaffee auf den Tresen. Ein Kollege fragt auch gleich darauf: „Was hast du denn da? Bist du für ein Kuscheltier nicht zu alt?“ „Das ist doch nicht mir! Das ist eine Fundsache!“ Du fährst doch gleich in die Firma, ich hab gestern vergessen es abzugeben. Kannst du es mitnehmen?“ „Klar kein Thema, ich gebe es gleich im Kundenzentrum ab!“ verspricht der andere Busfahrer.
Kurze Zeit später verabschieden sich die Zwei voneinander und gehen ihrer Wege, ohne zu merken, dass sie über ihr Gespräch die Maus ganz vergessen haben. Und es immer noch auf dem Tresen in der Bäckerei liegt.
„Hm, hier riecht es aber gut!“ bemerkt Mäuschen, und blickt sich im Laden um. Von seinem Platz aus, sieht es lecker Kaffeestückchen, Puddingbrezel, Croissants, Nussecken und noch vieles mehr. Hinter den Verkäuferinnen liegen große und kleine Brote auf den Regalen. Darunter in den Körben liegen die verschiedensten Brötchen.
Jetzt ist das Geschäft sehr voll. Jungen und Mädchen mit ihren Schultaschen, die schnell noch was für die Pause brauchen. Berufstätige, die es eilig haben und noch einen Kaffee für die Hand (to go) und ein Teilchen mitnehmen.
So geht es den ganzen Vormittag, ein Kommen und Gehen. Mäuschen wird es ganz schwindelig, von den ganzen Menschen mit den vielen verschiedenen Wünschen.
Manche nehmen sich auch die Zeit einen Kaffee oder Cappuccino im Laden zu trinken. Dann stehen sie neben der Maus in aller Stille und bemerken es überhaupt nicht! Es ist aber kuschelig warm und das Mäuschen fühlt sich richtig Wohl.
Eine ältere Dame mit vielen Tüten macht plötzlich neben der Maus halt, weil sie nochmal von der Verkäuferin gerufen wird: „Frau Juchem, warten sie nochmal, sie haben ihr Wechselgeld vergessen.“ So stellt Frau Juchem ihre Brötchentüte direkt hinter Maus ab, ihr übriger Einkauf lässt sie unter dem Tresen stehen und geht nochmal zur Kasse. Als sie wieder zurück kommt, ist sie immer noch mit ihrem Geldbeutel beschäftigt und steckt, ohne hin zu sehen die Brötchen in ihrer Einkaufstasche und bemerkt nicht, dass sie mit diesem Vorgang die Maus mit in ihre Tasche befördert hat.
So geht die Maus wieder auf Reisen....
Erstelle deine eigene Website mit Webador