1. Dezember

Es scheint heute überhaupt nicht hell zu werden. Die Wolken hängen in dicken dunklen Gebilden am Himmel und lassen nicht mal die winzigsten Sonnenstrahlen durch.

Die Fußgängerzone wird jetzt ganztägig mit Lichtergirlanden und geschmückten Weihnachtsbäumen beleuchtet. In den Schaufenstern konkurrieren die Geschäfte um die schönste Dekoration. Ein leichter Hauch von Schnee weht durch die Straßen. Viele Menschen sind scheinbar zielstrebig in den Straßen unterwegs.

Auch eine Mutter, mit ihren zwei Mädchen ist an diesem Vormittag in der Stadt.

Dick eingepackt, mit Schal, Mütze und Handschuhen stapfen sie durch die Fußgängerzone. Paula, das jüngste der Mädchen, war heute Morgen nicht so gut gelaunt. Sie bekam beim Optiker eine Brille angepasst. Aus diesem Grund durfte sie ihr heiß geliebtes Kuscheltier, genannt „Die MAUS“ mit in die Stadt nehmen.

Clara die große Schwester freute sich natürlich die schönen Wintersachen anzuprobieren.

Und nach unzähligen Geschäften steuerten sie als letzte Station eine Drogerie an.

Aber nicht, um etwas zu kaufen, sondern ihre Tante zu besuchen.

„Hallo Ursel, wir dachten, wir besuchen dich mal!“ begrüßt Angie ihre Tante.

„Ach hallo ihr Lieben! Das ist aber toll. Hab eben auch an euch gedacht!“ grüßt Ursula zurück. Die 2 Kinder, Clara und Paula werfen sich übermütig in Ursulas Arme. Nach der herzlichen Begrüßung, greift Ursula gleich hinter die Kasse und zaubert 2 Traubenzuckerlutscher hervor. Darauf hatten die Kinder ja schon gewartet und gefreut.

„Sieh mal Angie, das hier haben wir neu im Angebot!“ Mit diesen Worten reicht Ursel ihrer Nichte einen Engel als Teelichthalter. „Oh, so was hatte ich ja schon gesucht! Das passt genau auf meine Anrichte im Esszimmer!“ Schnell ist das Geschäft getätigt und sie müssen sich auch schon verabschieden!

Mit schnellen Schritten geht es zum Bahnhof und in letzter Sekunde erreichen sie ihren Bus. Erschöpft lassen sie sich am hinteren Ende des Busses in die Sitze fallen. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt leider nicht. Schon haben sie ihre Haltestelle erreicht und sie müssen aussteigen. Mit all den Taschen und Tüten, haben sie gar nicht gemerkt, dass die Maus immer noch auf dem Sitz im Bus liegt und nicht mit Paula nach Hause geht!

„Hallo Herr Busfahrer, da hinten hab ich ein Stofftier gefunden!“ kommt ein etwa 10jähriger Junge nach vorne zum Fahrer gelaufen.

„Oh, danke! So wie das aussieht, wird es jemand vermissen.“ So legt der Fahrer, gut sichtbar, die Maus in die Windschutzscheibe.

Auch die Maus kann jetzt alles beobachten. Nach vorne sieht es die Straßen der Stadt, die geschmückten Fenster in den Häusern und jede Menge Autos.

 

Innen kann es die Leute sehen, wie sie Fahrkarten kaufen und das Geld bezahlen.

So geht es bis zum Abend weiter. Aber Paula taucht nicht mehr auf. Viel lieber würde die Maus jetzt bei Paula auf dem Bett liegen und auf die Nacht warten.

„Naja, dann muss ich dich wohl mitnehmen!“ Spricht der Fahrer, als er nach seiner letzten Fahrt seinen Bus abstellt. Schon ist die Maus in einer dunklen großen Tasche verschwunden und geht auf Reisen. Zuerst hört es andere Stimmen und Geld geschepper, aber dann ist allesganz still und so wartet die Maus mit viel Angst und weiß nicht wo es dort wohl gelandet ist.